© Anton Prock 2022
Ostern
Osterfestkreis
Aschermittwoch
Palmsonntag
Karwoche mit Gründonnerstag,
Karfreitag und Karsamstag
Osternacht - Ostersonntag
Der Osterfestkreis beginnt mit dem Aschermittwoch und erreicht seinen
Höhepunkt in der Osternacht mit der Auferstehung Christi.
Von der Osternacht bis zum Pfingstsonntag (Ausgießung des Heiligen
Geistes) sind es 50 Tag.
Mit dem Palmsonntag beginnt die
Karwoche. Dabei wird der Einzug
Christi in Jerusalem gefeiert. Die
Juden jubeln Christus mit
Palmzweigen zu, daher die
Bezeichnung Palmsonntag. Vor
dem Esel legen sie ihre Gewänder
auf den Boden. Bei uns gibt es
keine Palmen, weshalb meist
Buchsbaum oder Olivenzweige
Verwendung finden. Früher war
Buchsbaum bei uns heimisch.
Die geweihten Zweige werden nach dem Gottesdienst daheim hinter das
Kreuz in der Stube, auf die Felder und in den Stall gesteckt, um so den
Segen des leidenden Christus zu erbeten. Manchmal wird bei
Palmprozessionen auch ein Palmesel mitgeführt. Er ist aus Holz
geschnitzt, innen hohl und auf ein Gestell mit Rädern montiert. Aus dem
Hohlraum fielen früher Süßigkeiten oder Brote für die Bevölkerung.
Die Bezeichnung Karwoche kommt vom alten Wort kar (Trauer,
Wehklage), das mit dem englischen Wort care
verwandt ist. Es geht dabei um die Bezeichnung der
Leidenswoche Christi zwischen dem Palmsonntag
und dem Ostersonntag.
Das Wort Gründonnerstag it mit dem alten Wort
greinen (weinen, trauern) verbunden. An diesem
Tag läuten zum letzten Mal die Kirchenglocken, die
dann bis in die Osternacht verstummen. Der
Volksmund sagt, die Glocken seien nach Rom
geflogen. Vor allem junge Leute ziehen mit
Ratschen, das sind hölzerne Klappergeräte, durch
das Land und machen Lärm. Am Gründonnerstag findet das Letzte
Abendmahl mit der Fußwaschung statt (s. dort).
Der Karfreitag ist der Todestag Jesu. Er starb der Tradition nach um drei
Uhr nachmittags. Das ist auch der Grund, warum bei uns jeden Freitag im
Jahr um 15.00 Uhr als Erinnerung an die Todesstunde Jesu die
Kirchenglocken läuten. An diesem Tag begaben sich die Pilger im Heiligen
Land auf den Leidensweg Christi zum Berg Golgota.
Bei uns wird sein Leidensweg in Form von 14 Kreuzwegstationen
nachempfunden (s. dort).
Als stiller Tag wird der Karsamstag gefeiert. Jesus ist gestorben und liegt
im Grab. Zwischen seinem Tod am Karfreitag und der Auferstehung in der
Osternacht steht der Karsamstag für die „Höllenfahrt Jesu“, in der er in das
Reich des Todes hinabsteigt.
In der Osternacht, der Nacht von
Karsamstag auf dem
Ostersonntag, beten die
Gläubigen zum Gedenken an die
Auferstehung von Jesus.
Der Ostersonntag ist das Fest der
Auferstehung Jesu und damit das
wichtigste Fest der Christen.
Vorbild dazu ist das jüdische
Passahfest, an dem der Auszug
des Volkes Israel aus der
ägyptischen Gefangenschaft
gefeiert wird. An diesem Tag
wurde in jeder Familie ein Lamm geschlachtet, gebraten und gegessen.
Christus, der am Kreuz für uns gestorben ist, wird häufig mit dem
geschlachteten Lamm verglichen und als „Lamm Gottes“ bezeichnet.