© Anton Prock 2022
Kreuzweg
14 Stationen
des Leidens
Jesu
Unter Kreuzweg versteht man die bildliche Darstellung der
Leidensgeschichte (Passion) Christi in 14 Stationen. Sie werden in
römischen Ziffern von I bis XIV bezeichnet. 1625 wurden erstmals die
vorhandenen 12 Stationen auf 14 erweitert. Um 1700 setzte der Brauch
ein, Kreuzwege im Kircheninneren anzubringen, wo sie in Form von
Bildern oder Schnitzwerken an den Seitenwänden zu finden sind.
Bitte auf eine der Stationen klicken, dann erscheint eine Beschreibung dazu.
1.
Verurteilung Jesu, Gefangennahme
2.
Kreuzaufnahme
3.
Erster Fall Jesu
4.
Begegnung mit seiner Mutter Maria
5.
Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
6.
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
7.
Zweiter Fall Jesu
8.
Begegnung mit den weinenden Frauen
9.
Dritter Fall Jesu
10.
Jesus wird seiner Kleider beraubt
11.
Jesus wird ans Kreuz genagelt
12.
Kreuzigung
13.
Kreuzabnahme
14.
Grablegung
Die Kreuzwegstationen in der Klosterkirche zum hl. Karl Borromäus in Volders
(Zum Vergrößern bitte anklicken)
Die Kreuzwegstationen in der Pfarrkirche Sautens im Ötztal
(Zum Vergrößern bitte anklicken)
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14. Kreuzwegstation: Grablegung
Josef von Arimathäa und Nikodemus, zwei angesehene Bürger, die Jesus
nahestanden, hüllen den Leichnam in ein Leinentuch. Dann legen sie ihn in ein
Felsengrab oder
in ein Steingrab
im Garten
Gethsemane in
der Nähe von
Golgota. Die
Graböffnung
verschließen sie
mit einem großen
Stein.
Bei dieser Szene sind meist auch Maria Magdalena, der Apostel Johannes, die Mutter Maria und eine andere
Maria dabei, oft auch noch weitere trauernde Frauen.
13. Kreuzwegstation: Kreuzabnahme
Einer Legende nach hatte Maria
das Kreuz nach dem Tod von Jesu
nicht verlassen und wird deshalb
fast immer bei der Kreuzabnahme
dargestellt. Sie hält Jesus an ihr
Gesicht und küsst seine Wangen.
Auch Johannes der Evangelist
kann bei der Abnahme helfen.
Joseph von Arimathäa erbittet
sich von Pilatus den Leichnam
Jesu, um ihn zu bestatten.
Im 14./15. Jh. entwickelte sich der Bildtypus des Andachtsbildes, auch als Vesperbild oder Pietà bezeichnet. Es
geht dabei um das Gedenken an den toten Christus, wobei vor allem der Ausdruck des Schmerzes wichtig ist.
Maria trauert um ihren toten Sohn, hält den Leichnam auf ihrem Schoss und stützt mit einer Hand seinen
Kopf.
11. Kreuzwegstation: Jesus wird ans Kreuz genagelt
Das Kreuz liegt am Boden, Jesus liegt darauf und wird von den Soldaten angenagelt.
10. Kreuzwegstation: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Jesus wird von den
Soldaten seiner Kleider
beraubt, um die sie
würfeln. Dann verteilen
sie die Kleider unter
sich. Diese Szene kann
auch nach der
Kreuzigung stattfinden,
ist bei den
Kreuzwegdarstellungen
jedoch davor zu sehen.
9. Kreuzwegstation: Dritter Fall Jesu unter dem Kreuz
Der schon
extrem
geschwächte
Jesus fällt zum
dritten Mal.
Wiederum
kann es sein,
dass Soldaten
ihn schlagen
oder ihm
helfen.
8. Kreuzwegstation: Begegnung mit den weinenden Frauen
Auf seinem Weg
nach Golgota folgen
Jesus mehrere
Frauen, darunter
seine Mutter Maria.
Es kommt zu einer
Begegnung mit
diesen Frauen, die
auch um ihn
trauern. Jesus
wendet sich ihnen
zu und sagt zu
ihnen: "Ihr Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich, weint vielmehr
über euch selbst und über eure Kinder ..."
7. Kreuzwegstation: Zweiter Fall Jesu unter dem Kreuz
Jesus fällt zum
zweiten Male
unter der Last
des Kreuzes. Er ist
noch mehr
geschwächt und
kann sich kaum
auf den Beinen
halten. Die
Soldaten treiben
ihn mit Schlägen
wieder an.
6. Kreuzwegstation: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
Veronika ist keine historisch
bestimmbare Gestalt, sie ist
aus mittelalterlichen
Legenden entstanden. Es soll
jene Frau gewesen sein, die
Jesus vom Blutfluss geheilt
hatte. Auf ihre Bitte hin soll
sie von Jesus das wahre Bild
seines Gesichtes (lat. vera
icon - daher der Name
Veronika) erhalten haben.
Veronika soll Jesus auf
seinem Kreuzweg getroffen und ihm ein Tuch gereicht
haben, damit er sich Blut und Schweiß von seinem
Gesicht abwischen konnte. Als sie das Tuch zurückerhält,
sind darauf seine Gesichtszüge zu erkennen. Man spricht vom "Schweißtuch der Veronika".
5. Kreuzwegstation: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Der Bauer Simon
von Cyrene
begegnet zufällig
Jesus. Er wird von
den Soldaten
gezwungen, alleine
oder mit Jesus das
Kreuz zu tragen.
4. Kreuzwegstation: Jesus begegnet seiner Mutter Maria
Jesus begegnet auf
dem Weg zu seiner
Hinrichtungsstätte in
Golgota seiner Mutter
Maria. Sie weint, denn
sie weiß, was mit
ihrem Sohn
geschehen wird. Jesus
nimmt von ihr
Abschied.
3. Kreuzwegstation: Erster Fall Jesu unter dem Kreuz
Jesus ist extrem
geschwächt und
fällt zum ersten
Mal unter der Last
des Kreuzes.
Soldaten können
ihn schlagen, um
ihn zum
Weitergehen zu
bewegen. Es kann
aber auch sein,
dass Soldaten und
andere Personen
ihm helfen.
2. Kreuzwegstation: Jesus nimmt das Kreuz auf
Als dem schon
geschwächten
Jesus das schwere
Holzkreuz aufgelegt
wird, bricht er
zusammen. Meist
trägt er eine
Dornenkrone, der
Gesichtsausdruck
kann von
Schmerzen verzerrt
sein.
1. Kreuzwegstation: Verurteilung von Jesus durch Pilatus, Gefangennahme
Nach dem Verrat durch Judas und der Gefangennahme Jesu wird Jesus dem
römischen Statthalter Pilatus vorgeführt. Dieser verhört Jesus, kann jedoch
keine Schuld finden. Pilatus stellt den geschundenen und gegeißelten Jesus
dem jüdischen Volk mit den Worten "Ecce homo!" (Seht, welch ein Mensch!)
vor. Auf die Frage, was er mit Jesus tun solle, antwortet das Volk: "Kreuzige
ihn!"
Die Kreuzigung galt bei den Römern als die unehrenhafteste aller Strafen und
wurde nur für Schwerverbrecher verwendet. Das Volk hatte entschieden,
Pilatus wusch seine Hände in Unschuld. Auf Verlangen der Juden gab Pilatus
den Verbrecher Barabbas frei und ließ Jesus zur Kreuzigung abführen.
Gezeigt wird der gefesselte Jesus vor Pilatus, der meist sitzt. Jesus ist von
Soldaten umgeben. Auch die Szene mit der Handwaschung des Pilatus ist häufig zu finden.
Das Brechen eines Stabes, wie es manchmal zu sehen ist, bedeutet das Todesurteil. Wenn über einer Person der
Stab gebrochen wird, wird diese zum Tode verurteilt.
1.
Was tat der römische Statthalter Pilatus mit Jesus?
2.
Was forderte das Volk von Pilatus?
3.
Welche Bedeutung nahm die Kreuzigung bei den Römern ein?
4.
Warum wusch Pilatus seine Hände in Unschuld?
5.
Was ist in dieser Szene dargestellt?
6.
Welche Bedeutung hat das Brechen eines Stabes?